Mitten im Stadtpark Wegberg ist ein ganz besonderer Ort entstanden: ein Spielplatz, der bewusst für Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gestaltet wurde. Am Sonntag, den 11. Mai 2025, wurde der neue „Spielplatz für alle“ feierlich eröffnet – mit Klangwand, Urwald-Spielhaus und einer mit dem Rollstuhl befahrbaren Sand-Spielstation.

Bereits zwei Tage vorher waren einige Kinder gemeinsam mit Mitgliedern der Eltern-Initiative und des Vereins Die Spielplatz Bande e.V. vor Ort, um die neuen Spielgeräte zu testen. Claudia Franzen, Vorsitzende des Vereins, zeigte sich überwältigt: „Ich glaube, ich kann für uns alle sagen, dass wir unglaublich happy sind, dass dieses Projekt nun endlich umgesetzt wurde. Es ging gerade in den letzten Wochen heiß her hinter den Kulissen. Da wurde viel diskutiert und geplant. Aber jetzt hier zu stehen und die Kinder spielen zu sehen, Teilhabe zu leben… dieses Gefühl ist einfach unschlagbar und auf jeden Fall hat das Vorbildfunktion für viele andere Kommunen.“

Entstanden ist das Projekt auf Initiative von Petra Siegers, der ehrenamtlichen Beauftragten für behinderte Menschen in Wegberg. Bereits im Mai 2022 führte sie erste Gespräche mit dem Fachbereich Bildung und Soziales der Stadt. Mit Thomas Zybell, der bis heute eng in die Umsetzung eingebunden ist, entstand eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Von Anfang an war das Ziel klar: „Einen Ort für Jung und Alt und für Menschen mit und ohne Handicap“ zu schaffen.

Neben Eltern und Großeltern, die ihre Wünsche und Anforderungen einbrachten, waren auch Claudia Paulsen als Grafikerin und Christian Reiners von der SVM Familie frühzeitig eingebunden. Ab August 2023 kam dann Die Spielplatz Bande e.V. mit ins Boot – ein komplett ehrenamtlich arbeitender Verein, der mit Esther Weirauch sogar eine professionelle Spielplatz-Planerin im Team hat.

Ein Crowdfunding-Projekt machte weitere Herzenswünsche möglich: eine Kommunikationstafel für nonverbale Kinder, eine Standort-Tafel sowie ein Urwald-Spielhaus als Rückzugsort, insbesondere für Kinder aus dem Autismus-Spektrum. Auch ein Rollstuhlfahrer-Karussell fand großen Anklang. „Auch das Rollstuhlfahrer-Karussell kommt toll bei den Kindern an“, freute sich eine Mutter und lobte die roten Bodenplatten, die barrierefreie Zugänge ermöglichen – unter anderem zur Klangwand.

Natürlich ist noch nicht alles perfekt. „Es wäre sinnvoll, auch die Zufahrt zur Picknick-Sitzecke barrierefrei zu gestalten und die Kommunikationstafel etwas tiefer hängen – für Kinder“, sagt Claudia Franzen. Trotzdem überwiegt die Begeisterung. „Das sollte der neue Standard sein, wenn es um den Bau von Spielplätzen geht. Alles andere ist nicht mehr zeitgemäß.“

Ein mutiger Schritt in Richtung gelebter Inklusion – und hoffentlich nur der Anfang.