Im benachbarten GaiaZOO in Kerkrade wurden bei mehreren Waldrentieren Fälle von Q-Fieber nachgewiesen. Obwohl das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg betont, dass das Risiko für Besucher als gering einzuschätzen sei, richtet sich ein dringender Hinweis an bestimmte Personengruppen.
„Obwohl das Risiko für Besucher als gering eingeschätzt wird, rät das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg bestimmten Personengruppen zu erhöhter Vorsicht.“ Zu diesen gehören insbesondere Schwangere, Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Personen mit Herzklappenerkrankungen. Die Krankheit kann über die Luft übertragen werden und im Fall einer akuten Infektion schwerwiegende Folgen haben.
Konkret werden Besucherinnen und Besucher des Zoos, die sich am 29. April, 11. Mai, 18. Mai, 21. Mai oder 1. Juni 2025 im GaiaZOO aufgehalten haben und anschließend – innerhalb von zwei bis drei Wochen – unter Fieber, Schüttelfrost, starken Kopfschmerzen oder grippeähnlichen Symptomen litten, gebeten, ärztliche Abklärung einzuholen: „Dann melden Sie sich bitte bei Ihrem Hausarzt bzw. Ihrer Hausärztin zur weiteren Abklärung.“
Hintergrund der Warnung: Bei vier Waldrentieren des Zoos wurde Q-Fieber nach Fehlgeburten durch Labortests nachgewiesen. Ein fünftes Tier, das Anfang Mai ein lebendes Kalb zur Welt brachte, war ebenfalls positiv. Der Zoo reagierte rasch und isolierte die gesamte Herde hinter Sichtschutzwänden. „Insbesondere rund um Geburten und Fehlgeburten betroffener Tiere besteht ein erhöhtes Risiko für die Verbreitung des Erregers.“
Weitere Tiere seien inzwischen geimpft, ergänzende Untersuchungen laufen. Es gebe „keine Hinweise darauf, dass andere Tiere erkrankt sind“, teilte der Zoo mit. Man habe die „notwendigen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt.“
Q-Fieber ist eine sogenannte Zoonose – also eine Krankheit, die von Tieren auf Menschen übertragbar ist. Meist erfolgt die Ansteckung durch das Einatmen von mit Bakterien belastetem Staub, etwa aus den Ausscheidungen infizierter Tiere. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei laut Gesundheitsamt „praktisch ohne Bedeutung“.
Auch wenn viele Infektionen symptomfrei verlaufen, können Symptome auftreten, die einer Grippe ähneln: „Plötzliches Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen.“ Trockener Husten und Brustschmerzen seien ebenfalls möglich, in seltenen Fällen auch Lungenentzündungen. Zur Diagnose ist eine Blutuntersuchung nötig – die Behandlung erfolgt üblicherweise mit Antibiotika.
„Diese Information ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Bisher wurden weder Erkrankungsfälle bei Menschen noch bei Tieren im Kreis Heinsberg bekannt. Das Risiko ist als sehr gering einzuschätzen“, beruhigt das Gesundheitsamt.
Bei Fragen steht das Gesundheitsamt unter der Telefonnummer 02452 13-5311 zur Verfügung.