Am Mittwochnachmittag des 7. September geriet ein mit Aluminiumgranulat beladener Lastwagen auf dem Betriebsgelände einer Birgdener Spedition im Hoferwerg in Brand. Die Rauchentwicklung des Feuers war in großen Teilen des Kreisgebiets zu sehen.

Wie es zu dem Brand des LKW kam, ist bislang ungeklärt. Jedoch breitete sich das Feuer im Gewerbegebiet Gangelt-Birgden innerhalb kürzester Zeit auf zwei weitere Sattelzüge aus. Bei dem Versuch, einen in unmittelbarer Nähe abgestellten LKW vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, zog sich ein Mitarbeiter der Spedition Verbrennungen zu und musste anschließend im Krankenhaus behandelt werden.

Die drei Sattelzüge wurden bei dem Brand vollständig zerstört. Foto: Feuerwehr Gangelt

Durch die massive Hitzeentwicklung wurden auch fünf in der Nähe des Feuers geparkte PKW beschädigt, so die Kreispolizeibehörde Heinsberg. “Teilweise zersprang die Windschutzscheibe, teilweise schmolzen Nummernschilder, Lampen und Stoßstangen”, ergänzt die Feuerwehr Gangelt.

Zudem drohte das Feuer auf angrenzende Gebäudeteile und weitere Fahrzeuge überzugreifen. Um die Wärmebelastung der Gebäude zu minimieren, nutzte die Feuerwehr die sogenannte Riegelstellung. Bei dieser wird eine Art Wasserwand zwischen der Brandquelle und den zu schützenden Gebäuden aufgebaut. Das Wasser unterbricht die Wärmeübertragung und unterbindet auch den Funkenflug.

Zur Vorbeugung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Rauchgase wurde die Bevölkerung über die Warn-App NINA und über Radiodurchsagen gewarnt. Darüber hinaus wurde der ABC-Zug des Kreises Heinsberg alarmiert, um Messungen auf Gefahrstoffe im Bereich der Rauchwolke durchzuführen.

Mitteilung in der Warn-App NINA zu den Fahrzeugbränden im Gewerbegebiet Gangelt-Birgden. Foto: hnsbrg.de

Zwei der drei Lastkraftwagen waren mit Kunststoffen geladen. Dessen Brand lies sich mithilfe von Löschschaum gut eindämmen. Der dritte Anhänger jedoch war mit Aluminiumgranulat beladen. Entzündet erreicht Aluminiumgranulat extreme Temperaturen und bei Löschversuchen mit Wasser besteht die Gefahr, dass sich das Wasser in Sauerstoff und dem explosiven Wasserstoff spaltet. Wirksame Löschmittel für Aluminiumbrände sind daher entweder spezielle Metallbrandlöschmittel wie Metallbrandpulver oder trockener Sand.

“Glücklicherweise erklärte sich die Sandgrube Davids aus Geilenkirchen spontan bereit, die Löscharbeiten mit mehreren Lkw-Ladungen trockenem Sand zu unterstützen”, so die Feuerwehr Gangelt. Darüber hinaus stellte der Bauhof der Gemeinde Gangelt einen Radlader für die Bekämpfung des Feuers zur Verfügung. Zusätzlich unterstützte die Drohneneinheit der Feuerwehr Wassenberg die Einsatzleitung mit Luft- und Wärmebildaufnahmen, um eine bessere Übersicht über die Einsatzstelle zu erhalten. Die Einsatzeinheit NRW des Malteser Hilfsdienstes versorgte die Einsatzkräfte während der Löscharbeiten mit kalten Getränken und kleineren Snack.

Mithilfe des Radladers wurde der trockene Sand auf die Brandstelle aufgetragen. Foto: Feuerwehr Gangelt

Quelle: Pressemitteilungen der Feuerwehr Gangelt und Kreispolizeibehörde Heinsberg