Zwischen den Ortschaften Kempen und Unterbruch entsteht eine neue Obstwiese, die nicht nur zur Wiederbelebung einer alten Tradition beiträgt, sondern auch der lokalen Biodiversität einen bedeutenden Schub gibt. Die Stadt Heinsberg reagiert damit auf den fortschreitenden Rückgang traditioneller Streuobstwiesen, die durch die Industrialisierung der Landwirtschaft stark zurückgegangen sind. Die meisten dieser Biotope mussten großen landwirtschaftlichen Maschinen weichen und wurden zunehmend in Plantagen umgewandelt, da die Pflege der alten Obstbäume zu kostspielig wurde.
Die neue Wiese in Kempen/Unterbruch setzt auf die Anpflanzung von „Alten Obstsorten“, die nicht nur robust, sondern auch weitgehend allergenfrei sind. Die Vielfalt der gepflanzten Bäume – von Mirabellen und Zwetschgen über Kirschen bis hin zu verschiedenen Apfel- und Birnensorten – verspricht eine reiche Ernte und ein vielfältiges Ökosystem. Bürgermeister Kai Louis betont die Bedeutung der Obstwiesen für die heimische Flora und Fauna: „Ob Wiesenkräuter, Vögel, Insekten, Wildblumen oder Pilze – viele Tiere und Pflanzen finden hier ein einzigartiges Zuhause.“
Neben den Bäumen wird auch eine bunte Blumenmischung ausgesät, um die biologische Vielfalt weiter zu erhöhen. Zur Erntezeit wird die Gemeinschaft eingeladen, sich an den Früchten der Wiese zu bedienen und gemeinsam zu ernten.