Die Stadtwerke Heinsberg GmbH reagieren auf die Herausforderungen des Klimawandels und die steigenden Spitzenlasten bei der Wasserversorgung mit einem innovativen Bauprojekt: Ein neues Wasserwerk entsteht in Hülhoven, um die Versorgungssicherheit für die Region zu gewährleisten. „Die Sommer 2018 und 2020 haben deutlich gezeigt, dass wir auf steigende Temperaturen und längere Dürreperioden vorbereitet sein müssen“, erklärt Jens Holthausen, Geschäftsführer der Stadtwerke Heinsberg GmbH. „Mit dem neuen Wasserwerk in Hülhoven schaffen wir die notwendige Infrastruktur, um auch zukünftig die Wasserversorgung sicherzustellen.“
Aktuell erfolgt die Wasserversorgung der rund 43.500 Einwohner Heinsbergs durch die Wassergewinnungsanlage Kirchhoven, die im Westen des Stadtgebiets liegt. Dort werden jährlich etwa 2,3 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert und aufbereitet. Die bestehende Infrastruktur stößt jedoch an ihre Grenzen, insbesondere in heißen Sommern, wenn der Wasserbedarf stark ansteigt. „Wir benötigen eine wechselseitige Versorgungsoption innerhalb des Versorgungsgebiets und zusätzliche Kapazitäten, um auch bei Bedarfsspitzen stabil zu bleiben“, so Holthausen weiter.
Der Standort Hülhoven bietet hierfür ideale Voraussetzungen: Bestehende Infrastruktur, darunter zwei Tiefbehälter mit jeweils 500 Kubikmetern Speichervolumen und ein Reinwasserpumpwerk, wird durch den Bau von drei neuen Tiefbrunnen, einer Aufbereitungsanlage und zwei Absetzbecken erweitert. Zwei Brunnen werden das Rohwasser aus einer Tiefe von rund 130 Metern fördern, während ein weiterer Brunnen aus einer Tiefe von 247 Metern Wasser liefert. Ein neues Gebäude mit einer Grundfläche von 450 Quadratmetern wird ebenfalls errichtet, um die Wasseraufbereitung zu ermöglichen.
Die Baukosten für das Projekt belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro. „Wir investieren in die Zukunft unserer Wasserversorgung. Durch die Verkürzung der Transportwege und den Einsatz von Photovoltaik zur Energieerzeugung wird die Versorgung energieeffizienter und nachhaltiger“, betont Holthausen. Nach Abschluss der Bauarbeiten, die bis Anfang 2027 andauern werden, sollen Teile von Oberbruch sowie die Ortschaften Dremmen, Porselen, Horst, Randerath, Uetterath und Himmerich durch das neue Wasserwerk versorgt werden.
Dieses ambitionierte Bauprojekt stellt sicher, dass die Stadt Heinsberg auch in Zukunft gut aufgestellt ist, um den Wasserbedarf ihrer Bürger zu decken.