Die Vorweihnachtszeit ist in vollem Gange, und die Suche nach dem perfekten Geschenk läuft auf Hochtouren. Für viele Kinder steht ein tierischer Gefährte ganz oben auf der Wunschliste. Doch Dr. Hans-Helmut Ahlborn, Leiter des Kreisveterinäramtes im Kreis Heinsberg, richtet einen dringenden Appell an alle Eltern: „Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum!“

Der Grund dafür liegt auf der Hand. „Die Anschaffung eines Tieres, egal ob Hund, Katze oder Kaninchen, sollte wohlüberlegt sein“, erklärt Dr. Ahlborn. „Es geht hier um eine Verantwortung, die oft zehn Jahre oder länger andauert – ein Tierleben lang.“ Besonders in der Weihnachtszeit könne der Druck, ein besonderes Geschenk zu finden, zu impulsiven Entscheidungen führen.

Ein weiteres Problem ist der boomende illegale Tierhandel. Gerade in der digitalen Welt sind verdächtig günstige Angebote nur einen Klick entfernt. „Schnäppchentiere sind keine gute Wahl“, warnt Dr. Ahlborn. Jungtiere aus solchen Quellen leiden häufig unter schlechten Aufzuchtbedingungen. Sie werden viel zu früh von ihren Muttertieren getrennt, was oft zu Krankheiten und Verhaltensstörungen führt.

Wie erkennt man seriöse Züchter?
Dr. Ahlborn rät dazu, beim Kauf von Tieren ausschließlich auf vertrauenswürdige Züchter zu setzen. Diese legen großen Wert darauf, dass die Tiere gesund und gut sozialisiert sind. Interessierte sollten darauf achten, dass sie das Muttertier kennenlernen können und die Jungtiere bereits tierärztlich untersucht wurden. Zudem geben seriöse Züchter ihre Tiere meist nicht vor Weihnachten ab.

Eine noch bessere Alternative sei die Adoption eines Tieres aus dem Tierheim. Hier warten zahlreiche Tiere auf ein neues Zuhause und können ohne die Unterstützung dubioser Händler vermittelt werden.

Alternativen zum Tiergeschenk
Sollte die Entscheidung für ein Haustier bereits feststehen, rät Dr. Ahlborn dazu, das Geschenk zu verschieben: „Mit einem Gutschein und einem Erziehungsratgeber lässt sich die Vorfreude steigern. Nach den Feiertagen kann dann in Ruhe das passende Tier ausgesucht werden.“

Der Appell ist klar: Ein Haustier sollte niemals eine spontane Entscheidung sein, sondern das Ergebnis einer wohlüberlegten Planung – unabhängig von der Jahreszeit.