„Möchtest du mein Vormund werden?“ – Eine Frage, die wohl kaum ein Kind selbst formulieren würde, die jedoch sinnbildlich für die Verantwortung steht, die Ehrenamtliche übernehmen können. Im Kreis Heinsberg wird genau diese Frage aufgegriffen, um Kindern und Jugendlichen eine stabile Zukunft zu ermöglichen. Das Kreisjugendamt Heinsberg ist hierbei Vorreiter in der Region: In den vergangenen zwei Jahren wurde ein Pool an ehrenamtlichen Vormunden aufgebaut, die individuell auf die Bedürfnisse und Geschichten der Kinder abgestimmt werden.

Im vergangenen Jahr absolvierten 13 engagierte Bürgerinnen und Bürger eine intensive Schulung, um sich auf die komplexen Anforderungen der Vormundschaft vorzubereiten. „Die Schulungen umfassten rechtliche und pädagogische Inhalte, interkulturelle Kompetenz sowie Grundlagen der Beziehungsgestaltung“, erklärt die Koordinierungsstelle des Projekts. Ein besonderes Highlight war der Besuch einer Jugendhilfeeinrichtung, der den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die Lebenswelten der Kinder ermöglichte. Abgeschlossen wurde die Qualifizierung mit einem Modul zum Thema „Traumatisierung von Kindern und Jugendlichen“, geleitet von der erfahrenen Referentin Sabrina Scherzenski vom Psychosozialen Zentrum Mönchengladbach.

„Die Ehrenamtlichen sind rechtliche Vertreter des Kindes und in besonderem Maße für dessen Interessen, Themen und Probleme offen“, betont das Jugendamt. Sie begleiten die Kinder nicht nur auf ihrem Lebensweg, sondern unterstützen sie auch dabei, belastende Lebensumstände besser zu bewältigen.

Auch in diesem Jahr startet eine neue Schulungsreihe. Erstmals wird dabei das Thema Prävention und Kinderschutz verstärkt in den Fokus gerückt. Interessierte können sich am Dienstag, den 4. Februar 2025, von 17 bis 19 Uhr in der Kreisverwaltung Heinsberg (Valkenburger Straße 45) umfangreich über das Projekt und die Qualifizierungsmöglichkeiten informieren. Anmeldungen sind per E-Mail an do-it@kreis-heinsberg.de möglich. Weitere Informationen gibt es unter do-it.kreis-heinsberg.de.