Die aufwendige Sanierung der Nordfassade des Hohenbuscher Herrenhauses ist abgeschlossen. Nach monatelangen Arbeiten zeigt sich das historische Gebäude in neuer Farbgestaltung und mit einer deutlich stabilisierten Bausubstanz. Gleichzeitig wurden erste Maßnahmen zur barrierefreien Erschließung des Herrenhauses gestartet.
Historische Bausubstanz aufwendig restauriert
Über Jahrzehnte hatten Feuchtigkeit und Spannungen zwischen den verschiedenen Baumaterialien der Nordfassade zugesetzt. „Die alte Putzfassade bestand aus einem härteren Material als das darunterliegende Mischmauerwerk und löste sich deshalb nach und nach“, erklärt Michael Pasch von der Denkmalpflege der Stadt Erkelenz. Die großflächigen Ablösungen machten eine umfassende Sanierung unumgänglich.
Die Arbeiten begannen im Juli 2024 mit der Entfernung des alten Putzes. Dabei wurde ein Mauerwerk mit zahlreichen historischen Spuren sichtbar: Unterschiedliche Steinarten, variierende Verlegearten und zum Teil hochkant eingesetzte Steine prägen das Erscheinungsbild. Bis in den Herbst hinein erfolgten aufwendige Reparaturen, um die Standfestigkeit des Gebäudes zu sichern.
Neue Farbgestaltung mit historischem Bezug
Im Anschluss erfolgte die Rekonstruktion der Putzflächen sowie eine farbliche Neugestaltung. „Umfassend haben wir uns auch mit der neuen Farbgestaltung auseinandergesetzt, dabei haben wir uns an alten Farbresten orientiert“, berichtet Martin Fauck, Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz. Untersuchungen ergaben, dass die Nordfassade einst in einem dunkleren Gelbton gestrichen war als der bisherige zitronengelbe Farbton. In Abstimmung mit dem Landschaftsverband Rheinland wurde die neue Farbgebung festgelegt: Ein gedecktes Gelb für die Flächen und graue Zierleisten, die sich deutlicher von der Fassade abheben. „Das Grau ist angelehnt an den Torbogen des Hauptportals“, so Fauck weiter.
Verwendet wurden diffusionsoffene Mineralfarben, die nicht nur ein natürlicheres Gesamtbild erzeugen, sondern auch die Langlebigkeit der Sanierung unterstützen.
Finanzierung und weitere Maßnahmen
Die Gesamtkosten der Sanierung beliefen sich auf rund 330.000 Euro, wovon 90.510 Euro aus dem Denkmalförderprogramm des Landes NRW stammen.
Parallel zur Fassadensanierung startete die barrierefreie Erschließung des Herrenhauses. Hierzu wird ein Aufzug im Innenbereich installiert, der künftig einen bequemen Zugang zur oberen Etage ermöglicht. Zudem ist eine Rampe am Hauptportal geplant. Die Fertigstellung dieser Maßnahmen ist für Juni dieses Jahres vorgesehen.