In der Region Aachen sind in den vergangenen Wochen vermehrt Masernfälle aufgetreten. Das Gesundheitsamt Heinsberg nimmt dies zum Anlass, um zur Überprüfung des eigenen Impfschutzes aufzurufen.
Im Kreis Düren wurden im Februar bereits zwei Masernfälle sowie ein Verdachtsfall bei Erwachsenen gemeldet. Schon im Januar waren zwei weitere Einzelfälle in der Region aufgetreten. Eine besonders besorgniserregende Situation ergab sich durch einen Erkrankten aus dem Kreis Düren, der sich während der infektiösen Phase mit dem Zug nach Köln begab, um dort Karneval zu feiern. „Da Masern zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt zählen, ist davon auszugehen, dass nichtimmune Personen unbemerkt infiziert wurden“, erklärt das Gesundheitsamt Heinsberg. Eine gezielte Nachverfolgung von Kontaktpersonen sei in diesem Fall nicht möglich.
Hohes Ansteckungsrisiko durch Tröpfcheninfektion Masern werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, etwa beim Sprechen, Husten oder Niesen. Bereits kurze Kontakte mit einer infizierten Person können für ungeimpfte Menschen genügen, um sich anzustecken. Zu den ersten Symptomen gehören Fieber, Husten, Schnupfen und eine Bindehautentzündung. Ein weiteres charakteristisches Merkmal sind sogenannte Koplik-Flecken – weiße, kalkspritzerartige Flecken an der Mundschleimhaut. Später entwickelt sich der typische Hautausschlag.
Besonders gefährlich ist die Erkrankung für ungeimpfte Säuglinge und Kleinkinder. Sie haben ein höheres Risiko für schwerwiegende Komplikationen wie Mittelohr- oder Lungenentzündungen sowie Durchfallerkrankungen. In seltenen Fällen kann eine lebensbedrohliche Entzündung des Gehirns auftreten.
Impfung bietet sicheren Schutz Masern lassen sich durch eine zweifache Impfung mit dem Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR) sicher verhindern. Diese bewirkt einen lebenslangen Schutz. Das Gesundheitsamt rät allen nach 1970 geborenen Personen mit unklarem Impfstatus, sich impfen zu lassen. Auch ältere Menschen, die nie eine Maserninfektion durchgemacht oder keine Impfung erhalten haben, sollten den Schutz nachholen.
Der letzte bestätigte Masernfall im Kreis Heinsberg liegt bereits einige Jahre zurück. „Die meisten Menschen sind geimpft, sodass aktuell keine akute Gefahr für die Bevölkerung besteht“, beruhigt das Gesundheitsamt. Dennoch sei es wichtig, die Impfquoten hoch zu halten, um einen wirksamen Schutz in der gesamten Gesellschaft sicherzustellen. „Da der Mensch der einzige Wirt des Masernvirus ist und ein wirksamer Impfstoff existiert, kann die Impfung langfristig zur Eliminierung der Krankheit beitragen“, so das Gesundheitsamt abschließend.