In einer feierlichen Sonderratssitzung am Dienstag, 20. Mai 2025, wurde ein entscheidender Schritt für die Zukunft der fünf Erkelenzer Dörfer Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath eingeleitet. Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Erkelenz und der RWE Power AG unterzeichneten eine Absichtserklärung zur umfassenden Revitalisierung dieser Orte – ein Meilenstein für die Region und ihre Menschen.

„Die Bagger bleiben fern, das Herz bleibt hier – zusammen gestalten wir das Rheinische Revier“, sagte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Ziel sei es, die Dörfer städtebaulich, infrastrukturell und gesellschaftlich wiederzubeleben. Dabei steht nicht weniger als die Wiederherstellung von Heimat und Identität auf dem Spiel.

„Zukunft mit Herkunft: Für die Orte Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath in der Stadt Erkelenz haben wir einen wichtigen Meilenstein für die Entwicklung zu Zukunftsdörfern erreicht“, so die Ministerin. Die Herausforderungen seien groß – von der Analyse und Sanierung der Bausubstanz über die Neubebauung bis zur Erneuerung von Infrastruktur und Gemeinschaftseinrichtungen.

Die Stadt Erkelenz übernimmt die federführende Planung und Steuerung des Prozesses. Bürgermeister Stephan Muckel betonte: „Das Ziel der Stadt Erkelenz ist eine zügige, qualitätsvolle Revitalisierung der fünf Erkelenzer Dörfer. Ich freue mich sehr, dass mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung […] ein wichtiger Grundstein im Prozess für die zukunftsgerichtete, nachhaltige Dorfentwicklung gelegt wird.“

Die Grundlage für diesen Prozess ist eine politische Verständigung aus dem Jahr 2022, die besagt, dass die genannten Dörfer nicht mehr dem Tagebau Garzweiler weichen müssen. Stattdessen wird RWE die Liegenschaften an das Land NRW, die Stadt Erkelenz oder einen beauftragten Dritten übertragen.

RWE-Vorstandsmitglied Dr. Lars Kulik betonte: „Das gemeinsam mit Stadt und Land entwickelte Liegenschaftsmodell […] trägt mit dazu bei, das Entwicklungskonzept der Stadt erfolgreich umzusetzen. RWE erfüllt damit ihre Zusage aus der politischen Verständigung zum Kohleausstieg 2030.“

Insgesamt stehen für den Strukturwandel im Rheinischen Revier 300 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln zur Verfügung. Neben der Infrastruktur sollen auch Immobilien für soziale Einrichtungen sowie weitere Grundstücke an den Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler übergehen. Ehemalige Bewohner und deren Kinder erhalten ein Vorkaufsrecht auf ihre alten Grundstücke – ein emotionaler Schritt zur Rückkehr nach Hause.

Mit dem fertigen städtebaulichen Entwicklungskonzept, das im Frühsommer 2025 vorliegt, beginnt nun die aktive Beteiligung der Bürger. Die Vision: lebenswerte, moderne Dörfer mit vertrautem Charakter – Orte mit Herkunft und Zukunft.