Heinsberg. Der Online-Versandhandel boomt und deren große Unternehmen verzeichnen jährlich Gewinne in Milliardenhöhe. Auf der anderen Seite bahnt sich ein Sterben der deutschen Innenstädte an. Noch dazu beschleunigt die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Maskenpflicht diesen Prozess zusätzlich.

Um das Innenstadt-Sterben auszubremsen, nimmt die Stadt Heinsberg an einem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen teil.

100-Millionen-Euro-Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte in NRW

Das Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in NRW reagiert auf die besonderen Herausforderungen, mit denen die Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen konfrontiert sind. Die Verlagerung von Einkäufen aus dem stationären Handel in das Online-Geschäft und die zunehmende Filialisierung sind nur zwei Gründe, die zur Veränderung der Innenstädte beitragen.

Foto: Innenstadt-Sterben entgegenwirken
Mit den neu vereinten Kräften möchte die Stadt Heinsberg der Entwicklung in der Innenstadt frühzeitig entgegenwirken. Foto: Stadt Heinsberg.

Projekt ist aktuell bis Ende 2023 befristet

Gemeinsam mit der Zukunftsmanagerin Bettina Walde, Holger Louis von der Stadt Heinsberg und dem Zentrenmanagement der Knowbie Communication GmbH möchte die Stadt Heinsberg der Entwicklung der Innenstadt Heinsberg frühzeitig entgegenwirken.

„Das Programm ermöglicht neuen Konzepten, sich in Lagen anzusiedeln, die bisher für Gründer:innen nicht erschwinglich waren: Direkt im Zentrum.“

Bettina Walde (Zukunftsmanagerin) und
Oliver Laven (Geschäftsführer Knowbie Communication GmbH)

„Durch eine subventionierte Miete können in den Leerständen nun spannende Einzelhandelskonzepte und Popup-Stores verwirklicht werden und Start-ups, Gastronomen und Dienstleister Ladenlokale anmieten.“

Michael Dahmen (Amtsleiter für Wirtschaftsförderung der Stadt Heinsberg)

Das Projekt soll vor allem jungen Gründerinnen und Gründern die Möglichkeit bieten, sich an Standorten zu probieren, die speziell zum Start in die berufliche Selbstständigkeit finanziell schwer zu realisieren sind. Unternehmen sollen so nicht nur gefördert, sondern auch nach Abschluss des Förderprojekts langfristig in der Innenstadt gehalten werden.

Die Laufzeit des Projektes ist zum Zeitpunkt dieses Artikels bis zum 31.12.2023 befristet. Berücksichtigung finden im Rahmen der Förderung ausschließlich gewerblich angemeldete Personen und Unternehmen. Darüber hinaus darf es sich um keine Umsiedlung eines bereits vorhandenen Unternehmens handeln. Gefördert werden Flächen bis zu 300qm. Konzepte, die zur Erhöhung der Passantenfrequenz beitragen, werden bevorzugt behandelt (vgl. citymanagement-heinsberg.de, 15.05.2022).

Förderung ermöglicht stark reduzierte monatliche Ladenmiete

Während der Laufzeit des Sofortprogramms werden die jeweiligen Ladenlokale zu einer um 30 Prozent reduzierten Kaltmiete durch die Stadt Heinsberg angemietet. Anschließend erfolgt die Untervermietung an die geförderte Person oder das geförderte Unternehmen zu lediglich 20 Prozent der ursprünglichen Miete (vgl. Holger Louis, 2022).

Vor dem Sofortprogramm:

Monatliche Kaltmiete: 1.000 EUR

zzgl. Nebenkosten bis Ende 2023

Mit dem Sofortprogramm:

Monatliche Kaltmiete: 200 EUR

zzgl. Nebenkosten bis Ende 2023

„Wir freuen uns sehr, dass die Heinsberger Innenstadt Gelder durch das Förderprogramm erhält. Durch die finanziellen Mittel können in der City Ladenlokale angemietet werden und ich bin sicher, dass wir für Heinsberg spannende und kreative Konzepte finden werden.“

Kai Louis (Bürgermeister der Stadt Heinsberg)


Bewerbungen können ab sofort online auf der Citymanagement Webseite der Stadt Heinsberg eingereicht werden. Im Anschluss entscheidet eine Expertengruppe, welches Konzept in die zur Auswahl stehenden Ladenlokale einzieht.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Heinsberg vom 12. Mai 2022

Interessante Links

Webseite des Citymanagements der Stadt Heinsberg

Webseite Innenstadtfonds des Landes Nordrhein Westfalen