Erkelenz. Wer in den letzten Tagen bei aktuell sommerlichen Temperaturen das ERKA-Bad in Erkelenz besucht hat, könnte bemerkt haben, dass sich das Wasser kühler angefühlt hat als sonst. Grund hierfür ist Reduzierung von Wärme zur Einsparung von Gas in Hinblick auf den drohenden Gas-Engpass im Winter.

Stadt Erkelenz ruft Stab für außergewöhnliche Ereignisse aus

Um sich frühzeitig auf mögliche Energiepässe vorzubereiten, hat Stephan Muckel, Bürgermeister der Stadt Erkelenz, einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse, kurz SAE, zusammengerufen. Teil dieses Stabs ist die Verwaltungsspitze sowie alle Ämter, die sich mit der kritischen Infrastruktur der Stadt Erkelenz beschäftigen. Im SAE sprechen die Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung und mögliche Maßnahmen für die Stadt Erkelenz. Insbesondere geht es um die Strom- und Wasserversorgung städtischer Gebäude, des Abwasserbetriebs, der Feuerwehr sowie sämtlicher Sportstätten im Stadtgebiet.

Bürgermeister der Stadt Erkelenz, Stephan Muckel erläutert „Wir sind mit unseren Überlegungen nicht allein“ und ergänzt „Gemeinsam mit allen Bürgermeistern aus dem Kreis Heinsberg stimme ich unsere Maßnahmen ab, wir wollen als Städte im Kreis Heinsberg gemeinsam auf mögliche Energieengpässe reagieren.“

Stadt Erkelenz geht mit gutem Beispiel voran

Frühzeitig Energie einsparen. Das ist die Idee hinter den Maßnahmen, die der SAE der Stadt Erkelenz getroffen hat. Konkret davon betroffen sind Schwimmbäder, Sport- und Mehrzweckhallen sowie die Stadtverwaltung selbst.

Ab sofort wird die Wassertemperatur des Sport- und Freizeitbecken sowie die des Freibadbereichs im ERKA-Bad um 2 Grad reduziert. Unberührt bleibt lediglich die Temperatur des Babybeckens.

Weitere Details zur Umsetzung in den anderen Bereichen werden zurzeit vorbereitet. Stephan Muckel erläutert: „Derzeit priorisieren wir nicht nach den höchsten Einsparpotenzialen, sondern wir beziehen in unsere Bewertung die Bedeutung städtischer Gebäude für die Bevölkerung ein.“

Schon heute ist die Stadt Erkelenz in der Lage, den Verbrauch und die Raumtemperatur von jedem städtischen Gebäude einzusehen. Die in den letzten Jahren sehr stark ausgebaute Gebäudeleittechnik ermöglicht zu dem eine kurzfristige und differenzierte Steuerung der Verbräuche und das vollkommen zentral.

Klare Ziele für mehr Nachhaltigkeit

Nicht erst seit den drohenden Energieengpässen steht die Reduzierung des Energieverbrauchs im Fokus der Stadt Erkelenz. In den vergangenen 30 Jahren konnte die Stadt Erkelenz ihren Gasverbrauch um ca. 5 Millionen kWh bereits deutlich reduzieren. Bereits heute setzt die Stadt Erkelenz bei Neubauten auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Darüber hinaus ist das Ziel, die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis 2030 sowie die Klimaneutralität des gesamten Erkelenzer Stadtgebietes bis 2040.

Klimaneutral bedeutet, dass die ausgestoßenen klimaschädlichen Emissionen kompensiert werden, damit ein Gleichgewicht herrscht. Die zu viel verursachten Treibhausgasemissionen können etwa durch zertifizierte Klimaschutzprojekte oder den Kauf von hochwertigen CO2-Minderungszertifikaten ausgeglichen werden.

Auch für die Bürgerinnen und Bürger sollen Anreize für mehr Klimaschutz geschaffen werden. Hierfür soll den politischen Gremien vorgeschlagen werden, das Budget für das städtisches Klimaschutzprogramm im Jahr 2023 zu verdoppeln und kurzfristig mehr Energieberatungen zu ermöglichen, verkündet Stephan Muckel. Die Stadt Erkelenz fördert mit dem Klimaschutzprogramm verschiedene private Maßnahmen aus den Bereichen Mobilität, Bauen und Sanieren, Klimaanpassung, Konsum und erneuerbare Energien.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Fördertopf bereits ausgeschöpft. Ein Zeichen dafür, dass das Klimaschutzprogramm gut bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Stadt Erkelenz. Eine kostenlose Energieberatung ist über die Verbraucherzentrale NRW und über weitere Anbieter möglich. Hier berät die Stadt Erkelenz gerne.