Baumbestattungen, bei denen die Urne eines verstorbenen Menschen zwischen Bäumen beigesetzt wird, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Diese Bestattungsform vereint den Wunsch nach einer pflegefreien Ruhestätte mit dem Bedürfnis nach einer würdevollen und naturnahen Umgebung. Die Stadt Heinsberg hat diese wachsende Nachfrage erkannt und setzt nun entsprechende Schritte in die Wege.
Der historische Kirchhovener Friedhof wird in den kommenden Jahren sanft umgestaltet. Geplant ist, einige Wege zu reduzieren und versiegelte Flächen zurückzubauen. Eingebettet zwischen den bestehenden Bäumen werden künftig heimische Arten sowie Klimabäume – darunter die Baumhasel, die Hopfenbuche und der Geweihbaum – wachsen.
Bei dieser Transformation werden auch der alte Friedhofsmauer und das Friedhofskreuz berücksichtigt. Noch vorhandene Grabfelder werden in das neue offene Parkkonzept integriert. Ein besonderes Merkmal des neuen Bestattungshains wird sein, dass die Urnen ohne Namensschilder beigesetzt werden. Jedoch betont Bürgermeister Kai Louis: „Dennoch wird an zentraler Stelle auf Wunsch eine Zuordnung der Urnen zum Bestattungsfeld möglich sein, um an die Verstorbenen zu erinnern“.
Der alte Friedhof in Heinsberg-Kirchhoven hat eine lange Geschichte. Schon im Spätmittelalter wurde er angelegt und seit über 500 Jahren werden hier Menschen beerdigt. In den letzten Jahrzehnten wurde er mehrfach erweitert, und eine kleine Kapelle kam hinzu.
Die Kosten für die anstehende Umgestaltung belaufen sich auf circa 320.000 Euro. Es wird erwartet, dass die ersten Bestattungen in rund zwei Jahren stattfinden können.