Die Geschichtsträchtigkeit von Gebäuden und Straßen wird oft vergessen oder übersehen. Nicht so in Granterath. Hier wurde am 19. September die Geschichte zweier bedeutender Orte in den Mittelpunkt gestellt. Sowohl das Gebäude der alten Schule als auch ein Wohnhaus an der Prior-Simons-Straße erhielten Erinnerungstafeln, die nun für jedermann sichtbar sind.
Die Tafel an der alten Schule verfolgt den Werdegang dieses Hauses. Bis 1972 diente es als Bildungseinrichtung für die Kinder von Granterath, heute ist es ein beliebter Treffpunkt für Vereine und Initiativen. Noch tiefgründiger ist die Geschichte des Wohnhauses an der Prior-Simons-Straße. Geboren am 2. März 1750, wurde Paulus Antonius Simons, später zum Priester geweiht und als Prior in Gevenbroich bekannt, dort zum Namensgeber der Straße. „Prior Simons und unsere alte Schule sind eng miteinander verbunden“, erinnerte Karl Mones, der die Einweihung der Tafeln initiierte. Es war nämlich Prior Simons, der der Schule Land vermachte, damit Lehrer dort kostenfrei die Kinder von Granterath unterrichten konnten, wobei sie im Gegenzug gebeten wurden, täglich für den Stifter zu beten.
Bürgermeister Stephan Muckel dankte Karl Mones bei der Enthüllung für sein Engagement und die Bemühungen um die Erinnerungstafeln. „Mein großer Dank gilt Karl Mones für sein ehrenamtliches Engagement um die Geschichte und Gegenwart von Granterath“, so Muckel. Dank Spenden und der Unterstützung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen war die Realisierung der Tafeln möglich.