Nächste Woche Mittwoch beginnt in Nordrhein-Westfalen wieder die Schule. Doch an der Gemeinschaftsgrundschule in Kückhoven könnte nicht nur der Schulstart gefährdet sein. Nicht ordnungsgemäß durchgeführte Abbrucharbeiten könnten Schadstoffe freigesetzt haben und fordern nun weitere Untersuchungen.
60 Jahre alter Verwaltungstrakt sollte abgerissen werden
An der GGS in Kückhoven sollte ein in den 1960er-Jahren gebauter Verwaltungstrakt abgerissen und erneuert werden. „Bei Gebäuden aus diesen Jahrzehnten ist es möglich, dass mit Schadstoffen belastetes Material verbaut wurde. Solange sich die Schadstoffe in den Wänden befinden und nicht freigesetzt werden, ist das Material ungefährlich“, erläutert Martin Fauck, Bauaufsichts- und Hochbauamtsleiter der Stadt Erkelenz. „Vor Abbrucharbeiten wird aber immer ein Schadstoffgutachten und ein Entsorgungskonzept erstellt, um den ordnungsgemäßen Abbruch und die ordnungsgemäße Entsorgung von belastetem Material zu gewährleisten.“
Unabhängiger Gutachter entdeckt Gefahr durch Asbest
Vorgesehen war der Abriss des Schulgebäudes in den Sommerferien. Dafür schrieb die Stadt Erkelenz einen Auftrag aus und beauftragte ein qualifiziertes Unternehmen. Bei einer anschließenden Kontrolle durch einen unabhängigen Sicherheits- und Gesundheitskoordinator wurde jedoch festgestellt, dass die Abbrucharbeiten nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden sind. Es besteht die Gefahr, dass Asbest belasteter Staub freigesetzt wurde. In dem Artikel über die illegale Asbest-Entsorgung in Waldfeucht berichteten wir bereits über die Gefahr von Asbest.
Stadt Erkelenz veranlasst Überprüfung und arbeitet an Alternativen
Die Stadt Erkelenz informierte bereits Schulleiter Marcus Johnen über die Ereignisse und lässt das gesamte Gebäude eingehend auf Asbest-Staub überprüfen. „Ich habe das gesamte Gebäude für die Lehrkräfte gesperrt und bin im engen Austausch mit der Stadt Erkelenz. Informationen zur aktuellen Situation gebe ich über unser schulinternes Informationssystem an die Betroffenen weiter“, so Marcus Johnen, Schulleiter der Grundschule Kückhoven.
Die Stadt Erkelenz arbeitet bereits unter Hochdruck an Alternativen, sollte der Schulstart nicht wie geplant in der Schule stattfinden können.
Schuldezernent Dr. Hans-Heiner Gotzen erläutert: „Wir ergreifen nun zeitnah alle notwendigen Maßnahmen. Zur Sicherheit der Kinder, der Lehrkräfte und aller Betroffenen lassen wir jeden Raum prüfen, bevor wir das Schulgebäude für den Unterricht freigeben.“